Vor Rekordkulisse behauptet der VfL mit einem 48:23 den Spitzenplatz und kehrt zurück in die 3. Liga
Das war eine eindrucksvolle Demonstration der Überlegenheit. Der VfL Fredenbeck hat das HandballOberligaderby beim TSV Bremervörde von der ersten Minute an beherrscht und mit 48:23 für sich entschieden. Das Team aus dem Kreis Stade krönte mit dem Erfolg am letzten Spieltag seine starke Saison, ist Meister und nach einem Jahr wieder Drittligist.
Es war eine spektakuläre Kulisse beim Saisonfinale. Die Sporthalle Tetjus-Tügel-Straße war am Samstag restlos ausverkauft. Rund die Hälfte der Zuschauer kam aus Fredenbeck und feierte am Ende mit Konfettikanonen und Sektdusche den 19. Sieg in Folge und verdienten Titelgewinn. „Die beste Mannschaft der Liga ist Meister geworden“, so die einhellige Meinung aus dem Kreis der Bremervörder Spieler. „Das war heute ein Zwei-Klassen-Unterschied“, kannte TSVCoach Adnan Salkic die Leistung des Gegners an. Anders als im Hinspiel, als die Bremervörder lange Paroli bieten konnten, war das Handball-Derby diesmal ganz schnell entschieden. Die Gastgeber, die sich als krasse Außenseiter viel vorgenommen hatten, aber in der Offensive viel zu viele Fehler machten, wurden vom VfL förmlich überrannt. Nach drei Minuten und 39 Sekunden stand es 5:0 für Fredenbeck, nach elf Minuten 13:5. Die Partie war entschieden. 49 Spielminuten später begann die Fredenbecker Meisterfete, mitten drin der Bremervörder Jona Paulsen, Torhüter beim VfL.
TSV-Fans feiern trotz Abstieg ihre Mannschaft
Aber nicht nur der Aufsteiger wurde bejubelt, auch die Bremervörder Zuschauer feierten ihre Mannschaft trotz des Abstiegs aus der Oberliga. Und das TSV-Team spielte den Ball zurück. Adnan Salkic schnappte sich das Mikrofon, gratulierte zunächst dem VfL Fredenbeck zur Meisterschaft und bedankte sich dann, bei allen, „die dazu beigetragen haben, dass wir hier trotz des Abstiegs eine tolle Saison in der Oberliga hatten“. Sein Dank galt den Hallensprechern ebenso wie denjenigen am Getränkestand, am Zeitnehmertisch oder den treuen Fans, die die Grün-Roten zu fast allen Auswärtsspielen zahlreich begleitet haben. „Ich denke, dass uns einige Vereine in der Liga vermissen werden“, meinte der TSV-Coach.
Vermissen werden die Bremervörder künftig auch zwei Spieler, die vor der Saison aus Horneburg gekommen waren. Torhüter Dennis Klingebiel und der junge Rückraumspieler David Lüer werden den Verein aus beruflichen Gründen wieder verlassen. Beide wurden mit Applaus verabschiedet. „Wir sind sehr dankbar, dass ihr für uns gespielt habt. Die Tür steht euch immer offen“, sagte Salkic. Mit Thilo von Kamp zieht sich ein TSV-Urgestein (vorerst) aus der ersten Herrenmannschaft zurück. Der Co-Trainer bleibt dem Verein als Coach der Landesligafrauen aber erhalten. Seine Aufgabe soll laut Salkic beim Neu-Start in der Verbandsliga künftig Felix Weber „als spielende rechte Hand“, übernehmen.
Lars von Kamp Torschützenkönig der Oberliga
Auch wenn für den TSV Bremervörde das „Abenteuer Oberliga“ mit dem Gang in die Verbandsliga endet, einen „Titel“ haben die Grün-Roten dennoch geholt. Lars von Kamp, der wie sein Zwillingsbruder Thilo am „Vatertag“ seinen 29. Geburtstag feierte, holte sich die Torjägerkanone. Die wurde dem TSVLinksaußen zwar nicht vom HVNB-Spielleiter Jens Schoof überreicht, wohl aber vom Teamkollegen Felix Weber. 218 Treffer erzielte „Maschine“ von Kamp in 26 Spielen, sieben waren es zum Abschluss noch einmal gegen Fredenbeck.
TSV Bremervöre: Steffen Krange, Dennis Klingebiel; Lars von Kamp (7/2), Cedrick Dietrich, Noel Duhme (1), Finn Thode, Hannes Meinke, Jan-Ole Thode (4), David Lüer (4), Jan-Philip Holst, Can Luca Halac (1), Justin Saul (1), Felix Weber (2), David Meinke (3).
Quelle: Bremervörder Zeitung vom 22.05.2023