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TSV Bremervörde
Bewegend gut!

Nach der eindrucksvollen Präsentation bei den Bezirksmeisterschaften im Crosslauf am vorletzten Wochenende standen nun die Landesmeisterschaften der Leichtathleten/- innen für die Bremervörder Lauftalente Lahja Diekmann, Rieke Wittich und Tamia Kett an.

Traditionell finden diese Hallenmeisterschaften wie gewohnt im Sportleistungszentrum Hannover statt. Gut gelaunt und motiviert nahm die Belegschaft um Trainer Marcus Bieck auch die zweitägige Hin- und Rückfahrt nach Hannover in Kauf. Eine hotelähnliche Übernachtung war aus Kostengründen leider nicht möglich.

Das Trio hatte im vergangenen Jahr in drei Disziplinen die erforderliche Norm erfüllt, wobei es sich um Qualifikationswerte der Altersklasse W14 handelt, welche die drei Athletinnen bereits in der Altersklasse W12 erfüllten. Schlussfolgernd bedeutet dieses, dass die Konkurrenz mehrheitlich ein Jahr älter war, was physisch und optisch beim Betreten der Wettkampfstätte in Hannover schnell ersichtlich wurde.

Am Samstag stand als erste Disziplin der 800m- Lauf auf dem Programm. Die Bremervörder Leichtathletinnen waren es bisher auf Kreis- und Bezirksebene gewohnt, dass sie ziemlich schnell das Führungstrio bildeten und den Lauf kontrollierten. Dass das Niveau und die Leistung auf Landesebene eine andere Hausnummer ist, bekamen die drei Athletinnen unmittelbar nach dem Start zu spüren. Ein brutales Wettrennen um die vorderen Laufpostionen setze ein, so dass die Bremervörder Läuferinnen sich leicht verwirrt und irritiert  plötzlich im hinteren Drittel wiederfanden. Dennoch gelang es Rieke Wittich, einige Plätze gut zu machen und sich im Endergebnis auf Platz sechs vorzuarbeiten. Tamia Kett und Lahja Diekmann mussten sich nach einem kräftezehrenden Rennen mit dem siebten bzw. neunten Platz begnügen.

Nach einer knapp zweistündigen Pause stand für Tamia Kett die Sprintstrecke über 60m auf dem Programm. Mehr als 45 Teilnehmerinnen in 7 Vorläufen kämpften um den Einzug ins Finale. Beim Anblick der Konkurrenz im  zweiten Vorlauf, bei dem auch Tamia startete, wurde Trainer Marcus Bieck ein wenig flau, waren doch die restlichen Läuferinnen durchschnittlich einen halben Kopf größer. Dieses schien Tamia jedoch wenig zu beeindrucken. Mit ihrem stakkato ähnlichen Antritt setzte sie sich auf die ersten 40 Meter direkt an die Spitze und lief mit einer bravourösen Zeit von 8.33 Sekunden als Zweite durch das Ziel. Dieses Ergebnis qualifizierte sie für das Halbfinale, bei dem sie nochmals ihre schnelle Laufzeit bestätigen konnte und die Finalteilnahme erreichte. Erschöpft, aber dennoch überglücklich stand Tamia in den Startblöcken zum finalen Sprint über 60 Meter. Auch hier konnte ihrem Antritt keine andere Athletin etwas dagegenhalten, ab der Hälfte der Laufstrecke kamen dann aber die hochgewachsenen und langbeinigen Konkurrentinnen in Fahrt. Dennoch konnte sie völlig überraschend den dritten Platz gegen eine ausnahmslos ältere Konkurrenz behaupten.

Morgens gegen 8:30 nach Hannover, abends gegen 17.30 die Rückfahrt...diese welche verlief äußerst stillschweigend, sogar leicht schnarchend. Zu Hause angekommen gab es eigentlich nur noch die Aufgabe, die entleerten Energiespeicher durch Zugabe von Kartoffeln, Nudeln und Reis aufzufüllen, um danach erschöpft ins Bett zu fallen.

Am Sonntag ging es erfreulicherweise erst gegen 10:30 Uhr in Richtung Hannover. Für die drei Leichtathletinnen des TSV Bremervörde standen die 2000 Meter auf dem Wettkampfprogramm, welche in der Halle (Rundbahn 200m) auch vor allem  wegen der Temperatur und den Luftverhältnissen eine besondere Herausforderung darstellten. Vorgewarnt vom Start über die 800- Meter Strecke gelang die erste Runde deutlich besser als den Tag zuvor. Dennoch holte sich Tamia einen Ellbogen in der Bauchgegend ab, während Lahja den Fußabdruck einer Konkurrentin inklusive Dornen auf ihrem Spann verzeichnen durfte. Rieke "Bambi" Wittich setzte sich couragiert an die Führung und hielt diese auch konsequent bis zur siebten Runde. Der Unterschied zu den bisherigen Läufen war die Tatsache, dass die Konkurrenz nicht hinter lief, sondern kurz dahinter lauerte. In den letzten Runden vollzog Rieke einen mehrfachen Führungswechsel mit ihrer Konkurrentin vom VFL Fallersleben, wobei diese am Ende mit einer Sekunde Vorsprung die Nase vorn hatte. In einer neuen Bestzeit von 7.16 Minuten lief Rieke Wittich als Vizelandesmeisterin durch das Ziel. Lahja Diekmann lief auf den zehnten Platz in einer neuen persönlichen Bestzeit von 7:43 Minuten (bisher 8:03 Minuten.) Tamia erwischte es richtig hart. Direkt in der ersten Runde öffnete sich ihr Schnürsenkel. Dennoch lief auch sie eine neue persönliche Bestzeit (7:50 Minuten) und belegte  den 11. Platz.

 

Alles in allem ein erlebnisreiches, aufschlussreiches und vor allem spaßiges Wettkampfwochenende, an dem Athletinnen aus Bremervörde auf Landesebene eine Duftmarke gesetzt haben. Dieses war zuletzt vor etlichen Jahren durch Svea Knoop und Janosch Bieck angesagt.

Gemeinsam für den TSV