Hauptseite
TSV Bremervörde
Bewegend gut!

TSV Bremervörde bietet Tabellenführer TV Cloppenburg beim 26:29 Paroli

Sie haben die Halle zum Beben gebracht, wurden nach dem Abpfiff von ihren Fans gefeiert, standen gegen den Spitzenreiter dicht vor der ganz großen Überraschung, aber letztlich mit leeren Händen da: Die Handballer des TSV Bremervörde unterlagen dem TV Cloppenburg nach großem Kampf und Aufholjagd mit 26:29. Die GrünRoten bleiben Tabellenschlusslicht vor dem Kellerduell am Freitag (20.15 Uhr, Halle Tetjus-Tügel-Straße) gegen die HSG Delmenhorst.

Als Youngster David Meinke den Ball 120 Sekunden vor Schluss zum 26:26 ins Netz beförderte und die kleine Sensation in der Handball-Oberliga zum Greifen nah schien, saß kein Zuschauer mehr auf seinem Platz. Stehend feuerten die Bremervörder Fans ihre Mannschaft an. Die hatte sich gegen den haushohen Favoriten aus dem Oldenburger Münsterland regelrecht zum Ausgleich gefightet, sich von einem deutlichen Rückstand und schwachen ersten 20 Minuten nicht aufgegeben. Im Gegenteil. Am Ende fehlten den Bremervördern 77 Sekunden zum Unentschieden, denn Cloppenburgs Thies Hermann traf in der 59. Minute zum 26:27, Gästekeeper Nils Buschmann hielt im Gegenzug den Wurf von Felix Weber im Nachfassen und dem Tabellenführer damit die zwei Punkte fest.
„Wir hätten ein Unentschieden verdient gehabt“, haderte TSV-Co-Trainer Thilo von Kamp mit dem unglücklichen Ende und ein wenig auch mit den Schiedsrichtern, die das Spiel aus seiner Sicht vor allem in der Schlussphase mit ihren Pfiffen „zu stark beeinflusst“ hätten; unter anderem durch eine Zeitstrafe gegen seinen Zwillingsbruder Lars von Kamp, der in der 51. Minute beim Stand von 21:23 für ein Stürmerfoul auf die Tribüne geschickt wurde. Sechs Minuten später kassierte auch Jan-Ole Thode die dritte Zeitstrafe.

Doch auch ohne ihren zersprengten Mittelblock ließen die TSVer, bei denen Jannes Hollstein nach langer KreuzbandVerletzungspause mit drei Toren und beherztem Abwehreinsatz ein starkes Comeback gelang, nicht locker. Dass der Letzte gegen den Ersten spielte, war in dieser Phase nicht zu erkennen. Zweimal David Lüer und zweimal Felix Weber hielten mit ihren Toren die über weite Strecken zerfahrene Partie offen, ehe nach einer Parade von Keeper Steffen Krange gegen Williams schließlich David Meinke sogar der 26:26-Ausgleich gelang. Der Rest ist bekannt.
„Auch wenn wir verloren haben. Diese Jungs sind wirklich sensationell. Das Spiel scheint schon verloren, aber wir brechen nicht ein, sondern zeigen Einsatz und Charakter, holen nach der schwachen ersten Halbzeit sechs Tore auf. Schade, dass wir am Ende für unseren Willen ein wenig bestraft statt belohnt worden sind“, meinte Coach Adnan Salkic.
„Dass es schwer werden würde, hatte ich mir gedacht. Handball ohne Backe ist immer schwierig. Als wir uns in der ersten Halbzeit abgesetzt hatten, sah das ja zunächst ganz solide aus. Bremervörde hat dann aber einen wirklich guten Ball gespielt. Wir sind aus dem Tritt gekommen, und dann war auch die Halle da. Wir sind glücklich, dass wir hier die Punkte geholt haben“, sagte Gästetrainer Janik Köhler. Rundum zufrieden war übrigens auch er nicht mit der Schiedsrichterleistung: „Es war kein übermäßig hartes Spiel. Ich weiß nicht, ob man da so viele Zeitstrafen geben muss“, meinte Köhler.

TSV: Dennnis Klingebiel (1), Steffen Krange (ab 47.) - David Meinke (1), Lars von Kamp (8/2), JanOle Thode (4), David Lüer (3), Felix Weber (5), Justin Saul, Jannes Hollstein (3), Cedrick Dietrich (1), Hannes Meinke
Tore Cloppenburg: Harms (9), Lugosi (3), Hermann (6/2), Pawlaczyk (1), Skierwaski (2), Bähnke (5), Heemann (2), Witt (1)
Zeitstrafen: 18:18 Minuten. Rote Karten (3. Zeitstrafe): von Kamp, Thode - Lugosi, Heemann 
Spielfilm: 1:3 (9.), 3:3, 3:9, 6:11, 8:15, 12:16 - 14:20 (38.), 18:20, 19:23, 22:23, 24:26, 26:26, 26:29
Nächstes Spiel: TSV Bremervörde - HSG Delmenhorst (Freitag, 10.02.23 um 20.15 Uhr)

Quelle: Bremervörder Zeitung vom 06.02.23

Gemeinsam für den TSV