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Schlusslicht und Aufsteiger TSV Bremervörde verkauft sich teuer bei Derby-Niederlage in Fredenbeck

Fredenbeck bleibt die Nummer eins im Männerhandball der Region. Der VfL gewann das Oberligaderby gegen den TSV Bremervörde mit 36:28 und kletterte auf Platz zwei, weil gestern Habenhausen in Rotenburg verlor. Rundum glücklich war der Favorit nach dem Erfolg vor rund 1.000 Zuschauern aber nicht. Stolz auf ihre Leistung waren indes die Bremervörder.

Es war ein bisschen verkehrte Welt nach dem Schlusspfiff in der Geestlandhalle. Gefühlt hatte nicht der Gewinner beste Laune, sondern der Verlierer aus dem Nachbarkreis. Echte Freudenstimmung herrschte jedenfalls nicht bei den Fredenbeckern. Weder bei den Spielern noch auf der Tribüne. „Zufrieden sind wir heute sicherlich nicht“, sagte Torhüter Sebastian Spark nach dem Erfolg gegen seinen Ex-Verein. „Was aber letztlich zählt, sind die zwei Punkte“, meinte der Keeper, der in der Startformation stand, aber in der 20. Minute Platz machen musste für Teo Mestrovic.
Dessen Mannschaft führte zu diesem Zeitpunkt gegen den krassen Außenseiter mit 12:9. Ein Ergebnis, das schon überraschte, denn viele hatten im Vorfeld mit einer einseitigen Angelegenheit gerechet. Die wurde es am Samstag nicht, weil die Gäste, die personell „auf dem Zahnfleisch“ gehen, wie es Coach Adnan Salkic formuliert hatte, mit Kampf und disziplinierter Spielweise dagegen und die Partie offen hielten. Fredenbecks Trainer Igor Sharnikau, dessen Team nervös begonnen hatte, allerdings in den 60 kampfbetonten Minuten nur einmal mit 2:3 in Rückstand geraten war, erwähnte nach dem Schlusspfiff „die große Erwartungshaltung“ und lobte den Gegner, der es „uns wirklich schwer gemacht hat“. „Wir können das viel besser. Aber gewonnen, ist gewonnen“, meinte der Coach. „Wir sind mit breiter Brust raus, haben uns hier nicht versteckt und alles gegeben. Ich bin wirklich stolz auf die Jungs“, meinte Bremervördes Adnan Salkic. Er freute sich auch über die lautstarke Unterstützung durch die rund 150 Fans, die in der Geestlandhalle dafür sorgten, dass auf den Rängen ein bisschen Derbystimmung aufkam, wenn auch nicht zu vergleichen mit der legendären Partie im Jahr 2008, als rund 2.000 Zuschauer in der Geestlandhalle mit ihren Teams mitfieberten. Harald Szygula, der damals als Fredenbecker mit Bremervörde Regionalligameister wurde und am Samstag viele alte Bekannte wieder traf, meinte: „Die TSVer haben heute aus ihren begrenzten Möglichkeiten das Beste gemacht“.

Den Grundstein für den Derbysieg legten die Fredenbecker vor allem über die Außenpositionen und den Kreis. So war Linksaußen Laurenz Reiners mit zehn Treffern der überragende Torschütze. Viermal war Arne Eschweiler erfolgreich. Aus dem Rückraum ging diesmal, im erstem Spiel ohne den zum Zweitligisten LübeckSchwartau gewechselten Ole Hagedorn, weniger Gefahr aus.
Am Ende profitierte der VfL auch von den besseren personellen Möglichkeiten und zog von 24:20 (21.) auf 29:22 davon. Dass Fredenbecks zehnter Saissonsieg am Ende gegen das Schlusslicht nicht zweistellig ausfiel, verhinderte unter anderem auch Bremervördes Keeper Dennis Klingebiel. Der Neuzugang aus Horneburg („Wir haben Fredenbeck alles abverlangt“) bot eine starke Leistung zwischen den Pfosten.
„Bei Niederlagen ist man ja nie zufrieden, aber wir können trotzdem stolz auf uns sein; vor allem auch die jungen Spieler, die sich der Kulisse gestellt haben. Für solche Spiele sind wir aufgestiegen, und wir haben hier 28 Tore gemacht. So müssen wir auch in Habenhausen auftreten“, richtete Spielmacher Felix Weber den Blick auf die Partie nächsten Sonntag beim Tabellendritten in Bremen.

Dennis Klingebiel, Steffen Krange - Lars von Kamp (9/1), Hannes Meinke (2), Jan-Ole Thode (4), David Lüer (2), Marvin Mühlmann (2), Felix Weber (5), Justin Saul (1), David Meinke (3), Cedrick Dietrich, Dennis Brunckhorst (n.e.)

 

Quelle: Bremervörder Zeitung vom 16.01.2023

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