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TSV Bremervörde
Bewegend gut!

Handball-Oberliga: TSV Bremervörde bietet großen Kampf, verliert aber gegen Varel-Altjührden

Der Punktestand stagniert weiterhin bei einem Zähler, die Leistungskurve zeigt jedoch nach oben. Die Oberliga-Handballer des TSV Bremervörde verloren am Samstag mit 30:35 gegen die SG Varel/Altjührden, boten dem Tabellendritten vor rund 300 Zuschauern aber einen großen Kampf. „Ich denke, es war unsere beste Saisonleistung“, sagte David Lüer.

So lange hat ein Handballspiel in Bremervörde wohl selten gedauert. Anpfiff um 18.30 Uhr. Abpfiff um 20.16 Uhr. Der Aufsteiger und der Oberligavizemeister der Vorsaison lieferten sich eine kampfbetonte Partie, die allein zweimal für mehrere Minuten unterbrochen wurde, in der die Schiris Lichtenberg und Schweier gleich fünf Rote Karten zückten und in der es in der Schlussphase sogar handgreiflich wurde. „Beste Freunde“ dürften der TSV Bremervörde und die SG Varel wohl eher nicht werden, wenngleich sich die erhitzten Gemüter auch rasch wieder abkühlten und nach dem Schlusspfiff „abgeklatscht“ wurde.
„Bremervörde hat uns alles abverlangt und nie aufgeben in einem sehr kämpferischen Spiel“, sagte Gästetrainer Patrice Giron. Dessen Mannschaft gewann letztlich verdient, weil sie sich in der ersten Halbzeit durch Tempohandball sowie starke Abwehr mit dem 17:12 ein Polster erspielte und den Vorsprung „am Ende clever ins Ziel“ brachte, wie TSV-Coach Thilo von Kamp meinte.
Der Coach des Außenseiters war zwar mit Ergebnis natürlich nicht zufrieden, mit dem Auftritt seines Teams aber schon. „Wir haben uns hier gegen eine Mannschaft mit Ambitionen teuer verkauft und vor allem in der zweiten Halbzeit Leidenschaft und Kampf gezeigt“, so von Kamp.
Diese Tugenden allein reichten am Ende nicht zum ersten Saisonsieg, denn der TSV Bremervörde leistete sich vor allem im ersten Durchgang zu viele technische Fehler und konnte im zweiten seine Chancen nicht nutzen, um den Rückstand so zu verkürzen, dass die Gäste ins Trudeln gekommen wären. „Wir hatten zwar immer genügend Vorsprung, das Spiel hätte aber auch kippen können“, sagte SGTrainer Giron, dessen Team aktuell mit Verletzungssorgen zu kämpfen habe und deshalb den Kader kurzfristig mit Fynn Menne verstärkte - aus Bremervörder Sicht ein „Luxusproblem“ eines Vereins mit ganz anderen Zielen.
Dass die Partie spannend und kurzweilig blieb, hatte auch mit der Leistung von Dennis Klingebiel zu tun, der in der zweiten Halbzeit in den Kasten ging und gute Paraden zeigte. In der Offensive verdiente sich der junge David Lüer die Bestnoten. Der Rückraummann war es auch, der seine Mannschaft noch einmal auf 20:24 und 23:27 heranbrachte. Mit den Fans im Rücken hätten die TSVer in diesen Phasen nachlegen können, scheiterten aber mehrfach an Keeper Hendrik Legler und kassierten den einen oder anderen vermeidbaren Gegentreffer wie beispielsweise bei 6:3-Überzahl.

In der hektischen Schlussphase, als mehrere Spieler beider Teams nach einem Schlag ins Gesicht von Finn Thode aneinandergerieten und Bremervördes Jan-Ole Thode sowie Varels Louis Kamp jeweils wegen Schubsens die Rote Karte (ohne Sperre) sahen, behielten die Gäste kühlen Kopf. Der Favorit aus Friesland feierte den vierten Saisonsieg, während die Bremervörder am kommenden Samstag in Beckdorf auf den ersten Erfolg in Liga vier hoffen.
TSV: Kevin Kuessner, Steffen Krange, Dennis Klingebiel - Lars von Kamp (8/2), Jan-Ole Thode, David Lüer (6), David Meinke, Hannes Saul, Finn Thode (6), Felix Weber (6), Justin Saul (3), Finn Wienberg
Rote Karten (ohne Bericht): Jan-O. Thode (TSV, 57.), L. Kamp (Varel, 57.), R. Bitter (Varel, 9.), D. Lüer (TSV, 3. Zeitstrafe), L. Thünemann (SG, 3. Zeitstrafe)

Quelle: Bremervörder Zeitung vom 01.11.2022

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