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TSV Bremervörde
Bewegend gut!

Fahrt auf der Oberen Este von Hollenstedt zum Bootshaus des Kanuvereins Buxtehude (18 km)  -  10. Juni 2017

Pünktlich um 8:00 trafen sich am Bootshaus drei Paddler, packten fünf Boote auf den Trailer und starteten in Richtung Buxtehude. Dort gesellten sich zwei weitere Paddler dazu und mit einem PKW samt Trailer fuhren wir optimal besetzt zur Einsetzstelle in Hollenstedt. 
Der Wasserstand war recht ordentlich – was sich später durchaus als grenzwertig erwies – und wir schafften es vor einer Damentruppe und ihren Leihcanadiern auf der Este zu sein. Die flotte Strömung trug uns flott weg von den flotten Damen, deren Flotte wir an diesem Tag nicht mehr zu Gesicht bekamen: einerseits glücklicherweise (so war es ruhiger), andererseits schade (das wäre durchaus unterhaltsam gewesen – nicht verbal, sondern im Hinblick auf einige Schwälle und Hindernisse, die mit einem Canadier durchaus als Herausforderung gelten können.

Mit unseren Einern hatten wir wenig Probleme, aber viel Spaß. Letzteren vor allem durch die vielen kleinen Schwallstrecken sowie eine Art Slalomstrecke zwischen Steinschüttungen.

Viel Spaß bereiteten auch einige Brücken, die aufgrund des hohen Wasserstandes die Grenzen unseres akrobatischen Talentes forderten.

Auch einige Baumhindernisse verlangten nach kreativen Problemlösungen, die aber auch gefunden wurden, denn wir brauchten nicht einmal hindernisbedingt auszusteigen.
Auch landschaftlich, von der Gewässerstruktur her, botanisch und ornithologisch ist die Este immer eine Paddeltour wert. Das Estetal hat meist wald- oder auch mal parkartigen Charakter, abschnittsweise kommt die Este auch als Wiesenfluss daher; aber nie gerade, nie langweilig. Im Wasser finden sich zahlreiche Inseln aus Flutendem Hahnenfuß und Bulten von blütenlosen Unterwasserpflanzen.
Am Ufer zeigen sich zahlreiche gelb blühende Gewächse wie vereinzelt die Sumpfdotterblume, häufiger die Wasser-Schwertlilie oder die Wasserkresse. Besonders hübsch sieht es aus, wenn die kräftig blau gefärbten Gebänderten Prachtlibellen vor dieser gelben Kulisse tanzen. Besonders hübsch blüht auch der Bittersüße Nachtschatten, ein Verwandter der Tomaten. Einige wenige Bremsen starteten halbherzig ihre Angriffe, ließen aber schnell wieder von uns ab. Die Vogelwelt war vor allem durch Mönchsgrasmücken und Dorngrasmücken vertreten. Auch Zilpzalp, Zaunkönig  und Kuckuck waren zu hören, hin und wieder auch mal ein Teichrohrsänger. Der ist an der Oste aufgrund der größeren Schilfbestände häufiger anzutreffen. Gelbe Schafstelzen flüchteten vor uns; viel war aber nicht los auf der Este – und so wurde die Tierwelt nicht allzu sehr gestört.
Das Umtragen in Moisburg gestaltete sich etwas umständlich, weil der Organisator der Fahrt sich verplant hatte: Eigentlich sollte direkt hinter der Mühle eingesetzt werden – wir hatten uns extra den Schlüssel für die private Pforte von den Buxtehuder Kanuten ausgeliehen; aber diese Variante kann man getrost vergessen. Vor einigen Jahren war das eine gemütliche Einsetzstelle mit „Sandstrand“; heute ist es ein metertiefes zugewachsenes Steilufer. Wir mussten also wie alle Normalos den langen Weg nehmen; und da wären einige vorher dort deponierte Bootswagen hilfreich gewesen (nächstes Mal denken wir dran). 
Unter der Brückenbaustelle an der B 73 kamen wir problemlos durch und konnte am „Graniniwehr“ kurz umsetzen, bevor wir dann wenig später bei den sehr netten Buxtehuder Kanuten ausstiegen. Alle Paddler waren sich einig: Das war eine besonders lohnenswerte Tour; und die Nichtdabeigewesenen haben echt was verpasst…

Rainer Hawmann

Gemeinsam für den TSV