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TSV Bremervörde
Bewegend gut!

Verbandsliga Nordsee: Bremervörder gewinnen vor stattlicher Heimkulisse mit 21:20 gegen den VfL Fredenbeck II

BREMERVÖRDE. Als die Schlusssirene ertönte, hielt es Adnan Salkic nicht mehr auf seinem Platz. Der Trainer des TSV Bremervörde stürmte von der Tribüne aufs Spielfeld, um mit seinen Spielern den Derbysieg-Tanz zu zelebrieren. Hauchdünn mit 21:20 gewannen die Grün-Roten am Sonnabend vor mehr als 200 Zuschauern das Prestigeduell der Verbandsliga gegen den VfL Fredenbeck II.

Bis der vierte Saisonsieg im sechsten Spiel unter Dach und Fach war, musste der TSV-Coach – tatenlos auf der Tribüne sitzend – bibbern und bangen. Salkic war bekanntlich gesperrt worden, weil er vergangene Woche bei der Niederlage in Aurich wegen einer angeblichen Beleidigung die Rote Karte gesehen hatte und für zwei Spiele gesperrt wurde. Der Trainer musste die Strafe wohl oder übel hinnehmen, obwohl er beteuert, niemanden beleidigt zu haben. So war im Derby Thilo von Kamp der Chefcoach. Mit ihm an der Seitenlinie stand am Sonnabend zur Überraschung der Zuschauer ein alter Bekannter: Sören Stelling, eigentlich Coach des TSV Uetersen in der Hamburger Oberliga, übernahm kurzfristig die Rolle des Aushilfs-Co-Trainers. Der ehemalige Bremervörder Spieler und B-Lizenztrainer hatte Anfang vergangener Woche seine Hilfe angeboten – die Mannschaft nahm dankend an. „Der Verein und die Jungs liegen mir ja nach wie vor am Herzen. Ich bin auch immer noch in der Whatsapp-Gruppe. Und das Spiel wollte ich mir ohnehin angucken“, klärte Stelling auf.

Sören Stelling zu seinem kurzfristigen „Job“ als Co-Trainer

Derbystimmung
Das wollten am Sonnabend auch mehr als 200 Zuschauer, sodass Kulisse und Stimmung zum Derbycharakter passten. „Da dürften viele Verbandsligisten sicher neidisch sein“, meinte nach dem Spiel Fredenbecks Trainer und Ex-TSV-Spieler Tomasz Malmon. Der sah zwei sehr unterschiedlich geprägte Halbzeiten und eine Partie, die insgesamt weniger von handballerischer Finesse als von Spannung und Einsatz lebte. Der erste Durchgang ging klar an den TSV Bremervörde. Die Gastgeber beherrschten die junge Fredenbecker Mannschaft vor allem dank einer starken Defensive. In der ersten Viertelstunde ließ Keeper Steffen Krange nur einen Gegentreffer zu. Weil auf der anderen Seite aber auch VfL-Keeper und ehemaliger Bremervörder Jugendspieler Jona Paulsen eine klasse Leistung zeigte, lagen die Bremervörder zur Pause „nur“ mit 13:7 vorn. Es waren Chancen da für 20 Tore.

Bester Mann der ersten Halbzeit beim TSV Bremervörde war Roman von Kamp, der in dieser Szene akrobatisch in der Luft liegt und eines seiner drei Tore beim 21:20-Derbysieg gegen Fredenbeck II erzielt

Dieses Sechs-Tore-Polster, für das unter anderem die stark aufspielenden Roman von Kamp und Noel Duhme gesorgte hatten, war in der zweiten Halbzeit ziemlich schnell aufgebraucht. Die Fredenbecker, die laut Trainer Malmon zunächst mit dem „ungewohnten Spiel ohne Backe nicht klargekommen“ seien und kurz vor der Pause Michel Brassait nach Foul an Felix Weber wegen Roter Karte verloren, legten eine Schippe drauf, während beim im Rückraum personell sehr dünn besetzten TSV zunehmend Kraft und Konzentration im Angriffsspiel schwanden. Beim 17:16 (48.) war die Partie wieder völlig offen. Und es blieb spannend bis zur letzten Sekunde. Zwar konnten Lars und Roman von Kamp noch einmal auf 20:17 stellen, doch Fredenbeck II verkürzte auf 20:19. Entscheidend war am Ende, dass der TSV Bremervörde nach dem 21:19 von Felix Weber und dem 21:20 von Jannik Müller die letzten 80 Sekunden clever runterspielte und Torhüter Steffen Krange den letzten Wurf der Partie mit der Schlusssirene parieren konnte.

Noel Duhme gegen Fredenbecks Keeper Jona Paulsen: Bremervördes Rechtsaußen steuerte sechs Tore zum 21:20-Heimsieg bei.

„Ich denke, wir hatten heute das Glück des Tüchtigen“, kommentierte Thilo von Kamp den 21:20-Erfolg. „Ein Derbysieg mit einem Tor ist doch geil“, freute sich Sören Stelling, während Fredenbecks Tomasz Malmon meinte: „Schade, dass wir für die starke zweite Halbzeit nicht mit einem Punkt belohnt worden sind“.

TSV Bremervörde - VfL Fredenbeck II 21:20 (13:7). TSV: Steffen Krange - Lars von Kamp (8/3), Finn Wienberg, Noel Duhme (6), Finn Thode, Hannes Meinke, Roman von Kamp (3), Jan-Ole Thode (2), Felix Weber (2)

Quelle: Bremervörder Zeitung vom 01.11.2021

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