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TSV Bremervörde
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Handball-Verbandsliga: TSV Bremervörde verliert in Aurich 18:22 – Rote Karte für Trainer Salkic

BREMERVÖRDE/AURICH. Die Handballer des TSV Bremervörde sind am Sonnabend mit leeren Händen aus Ostfriesland zurückgekehrt. In einer hitzigen Partie beim OHV Aurich II, Tabellennachbar in der Verbandsliga Nordsee, kassierte das stark ersatzgeschwächte Team von Trainer Adnan Salkic eine 18:22-Niederlage und liegt mit jetzt 6:4 Zählern auf Tabellenplatz fünf. Vorfall am Rande: Der Coach sah nach einer umstrittenen Szene die Rote Karte und musste auf die Tribüne.
Doch der Reihe nach. Die Serie der Hiobsbotschaften ging für die Bremervörder schon vor dem Anwurf weiter. Felix Weber musste sich mit einer starken Erkältung krank melden, und so fiel nach den Langzeitverletzten Marvin Mühlmann und Jannes Hollstein bereits der dritte Rückraumspieler aus. Um so wichtiger war es, dass Youngster David Meinke auflaufen konnte. Der 18-Jährige, der für die Bundesliga-A-Jugend des VfL Horneburg spielt, hatte kurzfristig ein Zweitspielrecht erhalten (BZ berichtete).
Dennoch ging es mies los für den TSV. Das Team lag nach 14 Minuten mit 0:6 hinten. „In dieser Phase waren wir in der Offensive überfordert“, meinte Salkic nach der Partie. Gleichzeitig sprach der Coach dem gesamten Team für die 60 Minuten ein riesen Lob aus. „Fast alle haben auf ungewohnten Positionen gespielt, und unter diesen Umständen eine solche Leistung abzuliefern, mit einer überragend stehenden Abwehr, das war wirklich klasse.“
Was den Trainer beeindruckte: Nach dem missglückten Start kämpften sich die Gäste zurück und lagen mit der Pausensirene nur noch 9:12 hinten. Doch die Halbzeit war da noch nicht vorbei. Aurich durfte noch einen Freiwurf ausführen, und es folgte die Szene des Spiels: OHVer Jannick Neumann ballerte den Freiwurf mitten ins Gesicht von Bremervördes David Meinke, der „zu Boden ging wie eine Kerze“ (Salkic).

Sah bei der Niederlage des TSV in Aurich die Rote Karte: Bremervördes Trainer Adnan Salkic.

Es folgte ein Gerangel auf dem Spielfeld, nach dem die Schiedsrichter nicht nur dem Schützen die Rote Karte zeigten, sondern auch den TSV-Trainer auf die Tribüne schickten – samt Eintrag in den Spielbericht. „Angeblich soll ich aus der Menschentraube heraus jemanden mit ,Du blödes Arschloch‘ beleidigt haben, aber das stimmt definitiv nicht“, klärte Salkic nach der Partie auf. Doch auch eine längere Diskussion nach der Schlusssirene half nichts, und so wird der Coach wohl auch die kommenden als Zuschauer erleben müssen.
Der zweite Durchgang fing so unglücklich an wie der erste. Bereits in der 31. Minute knickte David Meinke um und konnte nicht weitermachen. Jetzt fehlten dem TSV schon vier Rückraumspieler. Trotzdem gab die Mannschaft nie auf und hielt über Zwischenstände von 13:16 und 15:18 bis zur Endphase Kontakt. Von der 51. bis zu 56. Minute stand es 16:19, und in dieser torlosen Zeit vergab Bremervörde gleich fünf freie Würfe. „Da fehlte uns die Cleverness, sonst wäre wirklich etwas drin gewesen“, sagte Salkic über das – wörtlich – „mögliche Wunder“. Stattdessen stellte Aurich binnen einer Minute auf 20:16, die Partie war entschieden.
An Salkic’ Lob für das Team änderte das aber nichts: „Sie haben gekämpft wie die Löwen. Wir waren meiner Meinung nach sogar das bessere Team.“ Er habe größten Respekt, meinte Salkic, der den Schiedsrichtern eine Mitschuld an der Niederlage gab.
Der TSV bestreitet die nächste Partie am Sonnabend. Um 18.30 Uhr wird das Derby beim VfL Fredenbeck II angepfiffen.

TSV Bremervörde: Steffen Krange, Thilo von Kamp – Lars von Kamp (6/1), Noel Duhme (2), Hannes Meinke (4), Roman von Kamp (1), Jan-Ole Thode (5), Oke Katt, Finn Wienberg, David Meinke, Finn Thode, Niklas Hollstein, Jan Philip Holst.
Spielfilm: 6:0, 7:3, 8:4, 10:4, 11:6, 12:7, 12:9 – 12:10, 16:10, 16:13, 18:13, 18:15, 19:15, 19:16, 21:16, 22:17, 22:18.

Quelle: Bremervörder Zeitung vom 25.10.2021

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